Alternativen zu BlaBlaCar
Da BlaBlaCar [BBC] nun auch in Mitteldeutschland beginnt Gebühren einzuführen, möchte ich an dieser Stelle eine Übersicht an Alternativen zu BlaBlaCar nennen und für alle die mehr wissen wollen die Sachlage kurz beschreiben.
Inzwischen können bei BBC Fahrten nur noch per Buchung und ggf. Gebühren zustande kommen. Dazu muss der Mitfahrer per Kreditkarte, oder PayPal zahlen und erhält erst dann Kontakt zum Fahrer. Verabredungen, Nachfragen, oder Vorabstimmung zum Gepäck sind damit nicht mehr möglich. Da zudem die App auch nur bedingt funktioniert und wichtige Nachrichten zu spät ankommen, suchen die Nutzer nun nach Alternativen. Diese gibt es schon, spätestens seit mitfahrgelegenheit.de [MFG] Gebühren eingeführt hat, welche im Übrigen mit BBC zusammengehört.
Bevor ich hier etwas zu meinen Erfahrungen mit MFGs und dem historischen Verlauf sage, möchte ich auch die wichtigsten Alternativen vorstellen.
Suchen: Alternativen zu BlaBlaCar für Mitfahrer
Mitfahrer brauchen eigentlich nur eine Seite:
Fahrtfinder.net
Auf fahrtfinder.net werden alle angeboten Fahrten der namenhaften Konkurrenz, aber auch von BBC selbst angezeigt, egal wo der Fahrer inseriert hat.
Anbieten: Alternativen zu BlaBlaCar für Fahrer
[FG] – Fahrgemeinschaft.de
Der eigentliche Nachfolger – schon damals als MFG Gebühren eingeführt hat – sollte www.fahrgemeinschaft.de sein und verspricht dauerhaft kostenlos zu bleiben. Schon damals ist einer der Gründer vom MFG ausgestiegen, als diese Gebühren einführen wollten und hat FG gegründet. Inzwischen gibt es bereits tausende aktive Nutzer. Mit einigen Verbesserungen, wie zusätzliche freiwillige Informationen zum (eigenen) Fahrstil, oder der Suchsortierung nach häufigsten Zielen könnte FG nun endlich dauerhaft kostenfreier Marktführer werden. Unten auf dieser Seite kannst du direkt eine Mitfahrgelegenheit suchen.
Zur direkten Suche über Fahrgemeinschaft.
[BMF] – BesserMitfahren.de
BesserMitfahren.de hat ein paar weniger Nutzer als Fahrgemeinschaft, will aber auch dauerhaft kostenlos bleiben. Zur Buchung gibt es viele Möglichkeiten, wie etwa die Fahrt mit Angaben zur Fahrgeschwindigkeit zu präzisieren.
FLINC.org
Es gibt noch zahlreiche weitere Alternativen, wie etwa FLINC.org, welche sich auf tägliche Pendler spezialisiert haben
Sachlage der Fahrgemeinschaften – Alternativen und Geschichte
In den letzten Jahren hat sich auf dem Markt der Mitfahrgelegenheiten einiges getan. Vorbei sind die Zeiten, wo man in Berlin zum Bahnhof Zoo gefahren ist, um dort die Telefonnummern von potentiellen Fahrern zu besorgen.
Inzwischen gibt es zahlreiche Internetseiten, welche MFGs anbieten. Die meisten haben eigenen Apps, mit der man schnell und einfach zu einer kommunikativen und freundlichen Fahrt gelangt. Das schont dazu die Umwelt.
Erfahrung mit MFGs
Ich fahre inzwischen seit weit über 10 Jahren fast ausschließlich per MFG und habe zu 99,7 % gute Erfahrungen gemacht. Mal fahre ich selbst, oft fahre ich auch bei anderen mit. Meist entstanden super Gespräche und man konnte seinen Horizont erweitern.
Von fast 250 Fahrten habe ich nur 2 negative Erfahrungen gehabt – das war bei Bus und Bahn bisher leider anders.
Einmal bin ich an einen gewerblichen Fahrer geraten. Die Kommunikation mit ihm war recht unfreundlich, er war nur darauf aus Profit zu machen. Das wirkte sich leider auch auf die Stimmung im Auto aus. Auch wenn es keine guten Gespräche gab, kamen immerhin alle sicher an ihr Ziel.
Im zweiten Fall wurde mir 5 Minuten vor Fahrtbeginn abgesagt. Doch ein paar Fragen (mit Blick auf die richtigen Kennzeichen) an der nächsten Tankstelle, kam mit einer Stunde Verzögerung dann doch ins „Rollen“. Es war ein freundlicher und zügiger Fahrer, der die Hälfte der Verzögerung wieder raus holte und dem ich eine Freude machen konnte, da ich den Blitzer gerade noch rechtzeitig gesehen habe. Alles in allem also dennoch eine positive Reise 🙂
Mit dem Bus als Alternative?
Busse sind langsam. Zudem sind sie unflexibel. Man spart pro 100 km zwar ca. 1€, braucht aber ca. 30min mehr. Meine Zeit ist mir mehr wert, als 2€ pro Stunde. Zudem stehen die Busfahrer unter starkem Zeitdruck – gewartet wird nicht – man soll bis zu 30min vorher am Abfahrtsort sein.
Auch wenn der Bus (pro Kopf) recht umweltschonend ist, fährt er vielleicht am Heimatort vorbei, aber auf der Strecke aussteigen kann man nicht. Muss man nun am Ankunftsort auch noch abgeholt werden, „verbraten“ alle Beteiligten insgesamt vielleicht 3h. Dafür 2€ zu sparen lohnt sich in keinem Fall.
Die Bahn als Alternative zur Mitfahrgelegenheit?
Die Bahn ist zwar schnell, jedoch noch unflexibler als der Bus. Dazu ist sie noch (ohne Sparangebote) ziemlich teuer. Hier kommt man schnell auf Kosten von 25€/100km. Umweltfreundlich ist die Bahn, so lange der Strom nicht ökologisch hergestellt wird leider auch nicht.
Damit steht die MFG als freundliches und zuverlässiges Reisemittel auf Platz 1!
Man kann offene und freundliche Leute kennen lernen, neue Gedanken und Dinge erfahren und individuell seine Reise planen.
Geschichte der MFGs
Spätestens seit dem Start von Mitfahrzentrale.de sind die schwarzen Bretter an den Bahnhöfen als abgelöst zu betrachten. MFZ war lange Zeit der Marktführer und stand letztlich auch in Kooperation mit dem ADAC. Als MFZ begann Gebühren einzuführen, wurde die bereits existierende Konkurrenz groß und das Spiel begann. Seitdem herrscht reger Wechsel auf dem Markt und Seite um Seite wurde „kaputt gespielt“ um Profit zu erzeugen.
Die direkte Ablöse von MFZ trat Mitfahrgelegenheit.de an. Diese wurde ebenfalls bereits 1998 gegründet, kam aber erst mit der Gebühreneinführung der MFZ so richtig in Fahrt. Schließlich wurde Mitfahrgelegenheit sogar so groß, dass sie die Mitfahrzentrale kauften und unter dem Dach der Carpooling GmbH geführt wurden. Doch auch nach dem Einstieg des Venture-Capital-Unternehmens Early Bird sollten auch hier bald Gebühren eingeführt werden. Dafür wurden die Gebühren bei MFZ wieder abgeschafft. Ein Pokerspiel, wenn MFG vor die Hunde geht, haben wir immer noch MFZ?
Doch die Konkurrenz schläft nicht. Der Gründer Sven Domroes verkaufte seine Anteile an der Carpooling und gründete die Seite Fahrgemeinschaft.de, nachdem die Einführung der Gebühren quasi beschlossene Sache war. im April 2011 wurde bei der MFZ dann die Gebühreneinführung durchgesetzt.
Ungefähr gleichzeitig, nämlich nur 5 Tage danach wurde vom berliner Studenten Stephan Grätz und ein paar Freunden die Seite BesserMitfahren.de online gebracht.
Weiter 5 Tage später, entschied sich auch das französische Unternehmen, welches bereits in Spanien kostenpflichtig war BlaBlaCar.de ins Rollen zu bringen. Diese hatten bereits internationale Erfahrung und haben mit gutem Service und vielen Funktionen, dazu noch ein wenig Werbung schnell den Marktführerrang ergattern können. Seit März 2016 führt nun auch BBC in Deutschland Gebühren ein, nach dem sie die Carpooling geschluckt hatten.
Wir werden nun sehen, wie sich der Markt in der Zukunft entwickelt. Die kostenfreien Portale für Fahrer fahrtgemeinschaft.de und für Mitfahrer fahrtfinder.net werden aber sicherlich (und hoffentlich) wieder stärkere Beachtung finden.
0 Kommentare