Gedanken zur Wahl und zu Christoph Hörstel

Veröffentlicht von Marcus Lieder am

Nachdem ich nun lange zu kritischen (positiv, wie negativ) Artikeln zu Christoph Hörstel, bzw. seiner Partei Deutsche Mitte gesucht habe, möchte ich hier kurz mein Resultat zusammenfassen.

Schon lange bin ich auf der Suche nach einer Partei, welche ich guten Gewissens wählen kann. Und diese Suche – ja eine Frage – quält mich. Bisher bin ich nicht fündig geworden. Da fiel mir heute (kurz nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt schnell Christoph Hörstel auf.

Eine recht gute Reputation, systemkritisch aber rational und mit einem realistischen Blick auf die nahezu unveränderliche Erkrankung unseres Systems. Auch trotz einiger Zweifel, stellte sich dieser Mann schnell als ernstzunehmenden Kandidaten für die Bundestagswahl 2017 dar.

Nach einer Menge Recherche und dem hören vieler Interviews und Statements von ihm, konnte ich meine Meinung nun endgültig befestigen.  Seine fast schon beruhigende Stimme, aber durchdringend manipulativ ist mir fast als erstes aufgefallen. Mein Gedanke: gut so, dass braucht das Volk. Ein Mann mit gesunder Einstellung, dennoch populistisch genug um die Masse zu bewegen… Das kann was werden.

Obendrein: ich teile fast alle seine Argumente. Er steht für ein offenes und freundliches Miteinander; gegen Korruption; hat jahrelange Erfahrung als Journalist im Ausland und engagiert sich ehrenamtlich. Viele gute Dinge – mehr als ich hier aufzählen kann.

Nun das Aber. Mich ließ der Gedanke nicht los, warum er fast jedes Interview beginnt, indem er erklärt, wo er gerade wieder „Freundschaft“ mit einem zugewanderten Mitbürger geschlossen habe. Findet man die wenigen kritischen Stimmen und hört diese Interviews erneut, kommt man schnell ins Zweifeln. Er ist klar ein Populist. Nur einer wenig populären Stimme im Volk.

Natürlich habe ich auch intensiv die Seite der Partei Deutsche Mitte studiert. Anfangs war ich allein vom Namen schon abgetörnt. Doch rein rational hatte ich weder an der Darstellung der Partei, noch am Wahlprogramm nichts auszusetzen. Schließlich suchte ich weiter. Kannst dich ja nicht einer Partei anschließen, ohne genug Meinungen eingeholt zu haben. Nachdem ich das getan habe, wurde mein Blick offener.

Es gibt auf der offiziellen Seite der Partei (Stand 24.12.2016) nichts über die Geschichte der Partei. Wikipedia und das Netz hilft so schnell auch nicht. Es gibt nichts zur Struktur. Nichts zur Delegation der Meinungen innerhalb. Ab diesem Zeitpunkt sollte man sich die Interviews mit Christoph Hörstel nicht weiter ansehen, wenn man vorhat weiter mit ihm zu sympathisieren (Gegenexperiment gerne willkommen).

Übrig bleibt diese zwar angenehme, aber viel zu selbstbestimmte Art. Auf der Seite der Partei gibt es nichts, was einen motiviert, einlädt, oder überhaupt suggeriert die Möglichkeit zu haben seine eigene Meinung einzubringen. Es steht immer nur Christoph Hörstel mit seinem Wort und seiner Meinung.

Dass die Partei Deutsche Mitte zur Bundestagswahl 2017 etwas bewegen kann glaube ich dennoch. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dass ich sie selbst wählen werde. Aber das ermangelt wohl den Alternativen.


2 Kommentare

ml_admin · 8. Februar 2017 um 2:49

Mein letzter Satz war die Ermangelung der Alternativen… auch wenn ich inzwischen jedes Parteiprogramm gelesen (oder zumindest überflogen) habe, finde ich keine.
Viel gefunden habe ich aber über Christoph R. Hörstel, was inzischen meinen Unmut leider bestätigt. Ganz besonders interessant, wenn auch sehr lang, ist der Artikel von Wjatscheswlaw Seewald über den Diebstahl seiner Petition und den Verkauf der Idee als Christoph Hörstels.
Hier sagt Hörstel über den eigentlichen Initiator der Idee: „Der Logo-Inhaber, ein netter Mensch mit verschrobenen Gepflogenheiten namens Wjatscheswlaw Seewald hat mir heute die Berechtigung entzogen…“ sein Logo zu nutzen. Tatsächlich hat er sie ihm nie gegeben, ihn lediglich um Hilfe bei der Verbreitung der Idee gefragt. Eigentlich ist das ein Delikt was Christoph Hörstel hier begeht. Sicherlich (besser hoffentlich) in guter Absicht, aber ohne jegliche Rücksprache gehört sich soetwas nicht. Inden Kommentaren wird dann glaubhaft festgestellt, er „zensiert“ und hat „Gelder veruntreut“ (sucht bitte in dem Artikel nach diesen Begriffen, der Artikel ist leider, wenn auch gerechtfertigt, sehr lang).

ml_admin · 8. Februar 2017 um 2:49

Mein letzter Satz war die Ermangelung der Alternativen… auch wenn ich inzwischen jedes Parteiprogramm gelesen (oder zumindest überflogen) habe, finde ich keine.
Viel gefunden habe ich aber über Christoph R. Hörstel, was inzischen meinen Unmut leider bestätigt. Ganz besonders interessant, wenn auch sehr lang, ist der Artikel von Wjatscheswlaw Seewald über den Diebstahl seiner Petition und den Verkauf der Idee als Christoph Hörstels.
Hier sagt Hörstel über den eigentlichen Initiator der Idee: „Der Logo-Inhaber, ein netter Mensch mit verschrobenen Gepflogenheiten namens Wjatscheswlaw Seewald hat mir heute die Berechtigung entzogen…“ sein Logo zu nutzen. Tatsächlich hat er sie ihm nie gegeben, ihn lediglich um Hilfe bei der Verbreitung der Idee gefragt. Eigentlich ist das ein Delikt was Christoph Hörstel hier begeht. Sicherlich (besser hoffentlich) in guter Absicht, aber ohne jegliche Rücksprache gehört sich soetwas nicht. Inden Kommentaren wird dann glaubhaft festgestellt, er „zensiert“ und hat „Gelder veruntreut“ (sucht bitte in dem Artikel nach diesen Begriffen, der Artikel ist leider, wenn auch gerechtfertigt, sehr lang).

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

20 − vierzehn =